"Christine Schrenker-Schöpf im Glück"

Vor einer Woche finishte ich meine 7. Triathlon Langdistanz innerhalb von 7 Jahren.

Zum zweiten Mal hintereinander war es der "Ostseeman" in Glücksburg/Schleswig-Holstein.

Aus beruflichen und privaten Gründen konnte ich diesmal mein Training nicht wie gewohnt durchziehen. Kein Trainingslager, eine schwere Coronaerkrankung Anfang des Jahres und viele Wochenenden in Innsbruck - so fehlten rund 1000 Radkilometer und etliche Schwimmeinheiten im Vergleich zum Vorjahr. Ohne Trainingsplan, aber recht kreativ und abwechslungsreich, hielt ich mich in Bewegung. Im Vertrauen, dass ich auch diese Langdistanz mit kluger Einteilung wieder meistern würde. Die einzige Konstante in den Monaten davor, waren die gemeinsamen Radtouren mit meinem allerbesten Sportfreund und Vereinskamerad (TV 1848 Coburg) "Norbert Paul" 😘 auf ihn kann ich mich, in dieser Hinsicht, seit knapp 20 Jahren verlassen. Von ihm lerne ich jedes Mal etwas dazu.

Und plötzlich war er da der "längste Tag des Jahres". Schwimmstart früh um 6.45 Uhr in der Ostsee. 15 Grad Wassertemperatur und leichter Wellengang. Zwei Runden zu schwimmen. Bei mir wurden es statt 3800 Metern, wie üblich etwas mehr, nämlich 4085 Meter......1 Stunde und 33 Minuten meine Zeit, das war in diesem Fall okay! Einige Athleten waren ziemlich unterkühlt! Ich lief ins Wechselzelt und brauchte 13 Minuten bis ich fertig um, bzw. angezogen war, so sehr zitterten die Finger. Es regnete!

Die ersten 90 Kilometer also in der Nässe auf einer technisch sehr anspruchsvollen, teilweise sehr engen Radstrecke mit insgesamt 1200 Höhenmetern auf den insgesamt 4 Radrunden durchs hügelige Glücksburger Umland. Garantiert nicht langweilig, da man doch hoch konzentriert fahren musste. Nach 180 Kilometern und exakt 7 Stunden stieg ich sehr erfreut und zugleich erleichtert vom Rad.

Nun dauerte es wieder rund 6 Minuten bis ich meinen Laufdress anhatte und dann begann der für mich schönste Teil der Veranstaltung

Laufen ist meine Passion und die sechs Runden a 7 km, teilweise entlang der Strandpromenade, sind ein Genuss. Auch hier mit einigen Höhenmetern, doch die Stimmung war wieder unglaublich gut, die Zuschauer absolut engagiert. So kannte ich das aus dem Vorjahr und deshalb werde ich auch wieder dort starten. Ich lief fast immer locker durch, abgesehen von den Verpflegungspausen und einem kurzen "Dixi"Stopp. Auf den letzten 500 Metern mein Endspurt, und dann nach 4:40 und insgesamt 13:34 ein überglücklicher und vitaler Zieleinlauf. So soll es sein !

Ich war schon oft schneller, aber egal, ich bin jetzt 58! Rekorde jagen, ist da eher unwahrscheinlich.
Mir ging es körperlich sehr gut, ich feierte auf der Siegerehrung und freute mich über den Deutschen Meistertitel 🥇in meiner Altersklasse W 55.
Und das Feuerwerk🎉 um 22 Uhr war phantastisch!! Ostseeman ist super!!
Es war ein rundum guter Tag für mich und garantiert nicht meine letzte Langdistanz!!
Mein "Herzliches Dankeschön" an den Veranstalter, an alle top motivierten und freundlichen Helfer und an die Sponsoren!

Ich bedanke mich ganz besonders und innig🥰 bei meinem großartigen Ehemann Dieter Schöpf. Er nahm extra Urlaub, kam aus Innsbruck 🇦🇹 angereist, fuhr mich quer durch Deutschland und betreute mich professionell und fürsorglich. Ein wertvolles Geschenk! Und am nächsten Tag ging es für uns dann schon wieder zurück in die Heimat, zurück in den Alltag, an den Arbeitsplatz.

Bericht: Christine Schrenker-Schöpf
Bilder: Michael Burmester, Michael Strokosch, Enrico Hiiesalu