Chrissibaby aus Sambacity wird am 51. Geburtstag zur Ironwoman

Als Location für meine Geburtstagsparty hatte ich mir schon ein Jahr zuvor die legendäre Challenge in Roth ausgesucht.

Als Stargast den amtierenden Weltmeister und Olympiasieger Jan Frodeno.

1 Jahr mentale Vorbereitung, 8 Monate darauf abgestimmtes Training. Ich war bereit.

Bereits am Freitag empfing mich die Stadt Roth mit einer Willkommensparty auf dem Marktplatz. Die Bayern 3 Band spielte und ich ließ es so richtig rocken.

Am Samstag Nachmittag polierte ich meine Zeitfahrmaschine Conchita auf und stellte sie zusammen mit 4660 anderen Rennrädern auf eine große Wiese. Danach besichtigte ich die Wechselzone und gönnte mir anschließend ein Radler und einen großen Eisbecher und eine Pizza.

Kurz vor dem Einschlafen, das Kopfkino: Überlebe ich das Schwimmen? Brauche ich eine Ersatzhose? Drücken meine Kontaktlinsen vielleicht? Reifenpanne?

Dieter sagt: „Du schaffst das!!“ Dieter ist cool, Dieter hat Erfahrung, ich glaube ihm.

4 Stunden schlafen, Kraftbrei essen, Parkplatz Heuberg. Fußmarsch zum Schwimmstart.

Den extra für die Langdistanzpremiere gekauften Sailfish attack überstreifen; dieser Neoprenanzug soll mich schnell machen...

Um 6.30 Uhr Start der Elite.

6.55 Uhr Chrissibaby steigt ins Wasser, die Menschen auf der Brücke jubeln wie verrückt, das geht durch und durch, alle Bedenken sind weg. Ab sofort: Fokussierung!!!

3,8 Kilometer schwimmen im Rhein-Main-Donau Kanal, gemeinsam mit 550 Frauen, starker Wellengang. Ich halte mich genau wie mein Vorbild Jan Frodeno längs des Ufers auf, um einigermaßen gerade zu schwimmen.

Nach 1 Stunden 22 Minuten und drei Wadenkrämpfen, 1 Liter Flußwasser intus, bin ich 8 Minuten schneller, als erwartet. SUPER!!

Mit dem Wechselbeutel-Rad schnell ins Zelt geflitzt, 4 Minuten später hatte ich schon meine Conchita zwischen den Beinen und 180 km Rad mit 1200 hm vor mir liegen. Ich halte mich an die Anweisungen Dieters: An den Steigungen kurbeln, nicht drücken, essen was reingeht, und auf Anraten meines medizinischen Betreuers Thomas Kreisler, ab und zu raus aus dem Sattel, um Hüften und Becken zu entlasten.

Solarer Berg, rechts und links die Fans .....ein Wahnsinn.....Gänsehautfeeling pur, kann gar nicht mehr aufhören zu strahlen. Der Sprecher gratuliert mir zum Geburtstag.....ich fühle mich wie eine Königin, unterwegs auf der Kaiserdisziplin.

Jan Frodeno überholt mich raketenschnell nach meiner ersten Radrunde. Das gibt mir den Kick für Runde 2. Gleichmäßig schnell bring ich Druck auf die Pedale, duelliere mich mit einem Engländer und einem Spanier, überhole sie letztendlich. Nach 6 Stunden 7 Minuten erreiche ich die Wechselzone 2, Radabgabe, Laufklamotten anziehen, Dixi clo, 5 Minuten später starte ich den abschließenden Marathon.

War das Wetter bis dahin eher kühl und teilweise regnerisch, mit leichtem Wind, wurde es jetzt richtig warm. Entlang des Kanals die Marathonstrecke. Die ersten 12 Kilometer bin ich flott unterwegs, dann halte mich an mein bewährtes 100-km-Lauf-Modell: Rennen und gehen im Wechsel. An den Verpflegungsstellen in Ruhe essen und trinken.

An den Hotspots natürlich rennen und Bussis verteilen, the show must go on! Macht total Spaß. Meine Fans singen: „Du hast die Haare schön“...., ich werde mit Sambacity in Verbindung gebracht, logisch mach ich ein Tänzchen. Die Achillessehne schmerzt nur ein bisschen. Es ist auszuhalten. Martin Militzke kommt als Staffelläufer von hinten angebraust, kleiner Klaps und Daumen hoch, ich freu mich sehr ihn zu sehen.

Dieter ist immer mal wieder da. Mit dem Mountainbike den ganzen Tag an der Strecke auf Achse, er macht das Klasse, mein weltbester Personalitycoach!!!!

Auf den letzten Kilometern habe ich auch Fernando und den Engländer wieder im Blickfeld, ich überhole sie zum wiederholten Mal. Zum Plaudern haben die beiden diesmal keine Kraft mehr, ich muss sie leider stehen lassen.

Über den Marktplatz von Roth, die letzten 3 Kilometer, die Finishline........

Große Gefühle.....ich blicke mich um, glücklich und auch ein bisschen traurig, dass es tatsächlich vorbei ist.

Meine Laufzeit mit 4:49 nicht berauschend, aber ausreichend um mit 12:28 deutlich unter der persönlichen Zeitvorgabe von 13 Stunden zu bleiben.

AK 50 Platz 22 von 73, Platz 247 von insgesamt 478 Damen aus aller Welt. Bin sehr zufrieden.

Photoshooting im Ziel, ein Bier, Herrlich!!!

Im Wechselzelt dann das Gemeinschaftsduschen mit Hunderten von muskulösen Sportlern eines meiner persönlichen Highlights!!

Faszination Triathlon, sicher nicht meine letzte Langdistanz, doch die “Roth Challenge“ ist bestimmt schwer zu übertreffen. Perfekt, Superherzlich, Top Organisation!!

Sicher auch sehr zufrieden die Gesamtsieger:

Mister Wonderful „Jan Frodeno“ mit einer neuen Weltrekord Zeit von 7:35.39!

Und die Schweizerin Danila Ryf als Siegerin der Damen mit 8:22.04.