27. Erlanger Triathlon 2016

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Den Sprung von der Olympischen Distanz zur Mitteldistanz wagen – diesen Traum hatte ich schon lange. Dieses Jahr wollte ich mir diesen Wunsch erfüllen.

Meine Wahl fiel auf den Erlanger Triathlon. Dort passten alle Voraussetzungen, die mir wichtig waren. Irgendwann war der 1. März da und das Meldeportal offen. So – nicht mehr lange überlegen sondern anmelden. Nun gab es kein Zurück mehr... Ein Ziel braucht man ja schließlich!

Die Wochen vergingen und der 31. Juli 2016 rückte immer näher. Langsam bekam ich schon weiche Knie. Ohne Grund – denn ich hatte mich gut und vernünftig vorbereitet und war erholt. Das sollte mein Tag werden. Ich wollte jede Minute des Triathlons einfach nur genießen.

Am Vortag des Rennens holten wir – Udo hat sich für die Olympische Distanz angemeldet – bereits die Startunterlagen und schauten uns mal um. So hatten wir am Renntag keinen Stress mehr.

Der Wecker klingelte uns um 5 Uhr am Sonntag wach. Nach dem Gewitter in der Nacht regnete es noch. Klasse. Nein - nicht wirklich. Wir konnten zumindest dann trocken das Auto beladen und losfahren. Um Bamberg schüttete es kräftig. Aber dann hatte der Himmel genug geweint. Erlangen empfing uns mit noch kühlen Temperaturen aber es war von oben trocken und sollte es auch bleiben. Es herrschten beste Wettkampfbedingungen.

Der Main-Donau-Kanal hatte die ganze Woche bereits die Marke von 24 Grad und mehr erreicht. Klar: Neoverbot auf allen Distanzen! Aber das störte mich nicht – schwimmen kann ich ja.

Udo machte sich auf den Weg zu seinem Schwimmstart der 1.500 m. Wir Mitteldistanzler hatten 2.000 m vor uns. Pünktlich um 9 Uhr wurden wir Athleten in 3 Wellen auf die Reise geschickt. Das Wasser im Kanal begann zu kochen.

Keine „Schlägerei“ nach dem Start – ich fand dadurch gleich einen guten Rhythmus und machte mich entspannt auf den Weg. Der Ausstieg an der Dechsendorfer Kanalbrücke rückte immer näher. Starke Arme halfen uns auf die Beine und zogen uns aus dem Wasser. Die erste Disziplin war geschafft. Die Uhr zeigte 43:06 Min. bei der ersten Zeitnahme. Das war die 25. Schwimmzeit der Frauen.

Nach der Zeitnahme Beutel Radsachen schnappen – durch das Wechselzelt. Brille und Badekappe rein. Tüte abgeben. Weiter zum Rad. Barfuß. Kein Teppich – der wäre bei den Gewittergüssen der vergangenen Nacht sicher aufgeweicht. Ging auch so. War nur hart. Der Weg durch die Wechselzone war endlos lang ...

Rad erreicht – Helm zu, Startnummer, Brille, Schuhe. Los ging es. Nicht mehr barfuß sondern mit Radschuhen – auch nicht viel besser. Ende der Wechselzone nach fast 5 Minuten erreicht.

Die nun zu fahrenden 80 Radkilometer führten über 2 Runden durch das Erlanger Umland. Der Ritt begann. Ich kam gut in den Tritt und hatte nach 5 km einen 34er Schnitt auf dem Tacho. Oh – das ist doch etwas zu schnell für weitere 75 km. Ich nahm etwas Pace raus und pegelte mich auf 31 km/h ein. Taugt. Diese Strecke liegt mir! Es gab nach der Hälfte der Runde eine Verpflegungsstelle. Dort wurden Wasser, Iso und Bananen verteilt. Ich griff zu und trank mehr als sonst an Iso auf dem Rad. Zusätzlich verpflegte ich mich noch mit Riegel. Das war wohl doch etwas zu gut gemeint und sollte sich rächen ...

Nach 2 Std. 35 Min. und einer 31er Pace war auch dieser Part geschafft. Auf dem Rad hatte ich – wie immer – wieder Boden verloren und nur die 39. Rad Zeit. Ich lag nun auf dem 32. Rang Gesamt.

Zurück durch die lange Wechselzone – Rad abstellen und im Wechselzelt die Laufschuhe schnüren - Zeitnahme.

Die 20 km lange Laufstrecke führte zunächst am Kanal entlang - zum Sportgelände des TV 1848 Erlangen und dann über den Membacher Steg in die Mönau. Es war eine Wendepunktstrecke mit 5 Verpflegungsstellen, die wir zweimal durchlaufen mussten.

Es lief heute einfach. Locker machte ich mich auf den Weg. Nach den ersten beiden Kilometern war ich mit 5 min/km doch etwas schnell und pegelte mich dann so bei 5:15 bis 5:20 min/km ein. Die Kilometer verflogen und ich überholte jede Menge Leute – darunter viele Männer, ja Männer! Doch dann rächte sich das „zu“- viele Iso in meinem Bauch fürchterlich!! Aber wir waren ja im Wald… Was soll‘s – weiter geht’s. Nicht viel Zeit verloren. Nach einer Laufzeit von 1:44:50 erreichte ich strahlend und überglücklich das Ziel. Das war die 31. Laufzeit bei den Frauen.

Die Zeit, die ich Ziel dann sah, war mega: 5 Stunden 11 Min. und 9 Sek. Das war tatsächlich der 27. Platz der Gesamtwertung unter 73 Starterinnen - Irre! Der I-Punkt war dann noch der 3. Platz in meiner Altersklasse W45 – unter 11 Starterinnen hier! Es gab ein tolles Badetuch und eine Trophäe. Diese bekommt einen Ehrenplatz!

Ich habe mein Rennen heute von Anfang bis zum Ende nur genossen. Das war heute ein einfach richtig geiler Tag, an den ich mich noch lange erinnern werde!

Udo schlug sich auch wacker. Nach 40:30 Min. erreichte er die erste Zeitnahme nach dem ungeliebten Schwimmen. Der Weg durch die Wechselzone war hier genauso lang… Nun kam sein Part. Die 40 Km auf dem Rad legte er in einem 36er Schnitt zurück und machte hier 43 Plätze gut. Obwohl sich das Laufen schwer anfühlte, konnte er auf den gut 10 km noch einmal 9 Plätze gutmachen und erreichte nach 56:51 Laufminuten das Ziel auf dem Sportgelände des TV 1848 Erlangen in einer Gesamtzeit von 2 Std. 52 Min. 0 Sek. Er wurde damit 126. in der Gesamtwertung und 10. In der M AK 55 von 17 Startern.

Barbara Schumm hatte sich auch für die Mitteldistanz angemeldet und benötigte für diese Strecke insgesamt 5 Std. 29 Min. 49 Sek. Das bedeutete den 45. Platz in der Gesamtwertung und den 3. Platz in der W AK 55.

Fazit: Ein perfekt organisierter Wettkampf, tolle Strecken, eine gute Verpflegung und Stimmung an der Strecke und im Ziel. Hier starten wir gerne wieder!

Die Ergebnisse findet man hier.

Bilder und Berichte findet man auf den Seiten des Erlanger Triathlon